oder die Wahl der Waffen;o)
Das magische Dreieck sollte jeder in Fleisch und Blut haben, der professionell mit und in Projekten arbeitet.
Es handelt sich um ein gleichseitiges Dreieck welches die Wechselwirkungen zwischen Inhalt/Umfang/Qualität, Zeit/Dauer und Kosten darstellt. Erweitert sich z.B. der Umfang des Projektes so wird es länger dauern und höhere Kosten zur Folge haben.
Wird z.B. am Lieferzeitpunkt fest gehalten obwohl der Umfang erweitert wurde, so kann dies nur durch eine Erweiterung der Ressourcen im Projekt erreicht werden. Die Kosten steigen. Die Ecke Zeit/Dauer ist zwar fixiert, aber die Seiten des magischen Dreiecks werden durch den erhöhten Umfang größer.
Das funktioniert auch in die andere Richtung. Muss früher geliefert werden, so muss der Umfang reduziert werden. Die Kosten reduzieren sich ebenfalls.
Anstatt des Umfangs des Liefergegenstands, könnten auch andere Bestandteile des Projektinhalts reduziert werden wie z.B. eine zusätzliche Dokumentation. Auch ist es denkbar die Qualitätsausprägung zu reduzieren.
Aber wichtig! Keine Änderung bleibt ohne Auswirkung auf die anderen Merkmale eines Projektes.
Mit diesem Modell im Kopf ist auch eine sinnvolle Wahl (der Waffen) Methodik möglich:
In vielen Projekten mit komplexen Inhalt und Umfang, der von Beginn an fest steht und nicht einmal in der Qualitätsausprägung verhandelbar ist, besteht nur die Möglichkeit für Zeit und Kosten einen gewissen Spielraum zu ermöglichen. Um abzusichern, dass diese Korridore nicht gesprengt werden, wird von Projektstart an konsequentes Risikomanagement notwendig und professionelles Gatekeeping ist das Gebot der Stunde. Wir landen bei der Wahl der Methodik bei einem klassischen Projektmanagement-Ansatz.
Startet das Projekt hingegen mit vielen Freiheitsgraden in den Liefergegenständen und ist der Kunde bereit immer wieder Feedback zu Zwischenergebnissen zu geben. Hat für den Kunden gar ein fester Liefertermin höchste Priorität, so bietet sich eine agile Methodik, wie z.B. Scrum oder Kanban, an. Das magische Dreieck ist an der Zeit/Dauer-Ecke durch die starren Zyklen für Sprint/Release fixiert. Das Projektteam erarbeitet zusammen mit dem Kunden die besten Ergebnisse und es steht regelmässig ein funktionierender Liefergegenstand zur Verfügung.
Handelt es sich hingegen um einen einfachen Auftrag, bei dem alle Ecken von Anfang an fixiert sind bzw. nur ganz wenig Toleranz erlauben, so sei die Frage gestattet, ob hierzu überhaupt ein Projekt notwendig ist oder es sich um eine simple Auftragsabarbeitung ohne Risiken handelt.
Zu guter Letzt: Es ist etwas passiert von dem Gefahr für das Unternehmen, die Mitarbeiter, die Kunden oder die Umwelt ausgeht. Die Lage ist chaotisch, unübersichtlich und es werden dringende Maßnahmen gefordert. So etwas ist nicht mehr darstellbar im magischen Dreieck, es ist kein Projekt, egal welche Methoden auch immer angewandt werden sollen. Es ist Zeit für Krisenmanagement durch konsequente Führungsarbeit. Was hierzu notwendig ist, erscheint in einem späteren Artikel…